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Assange Gerichtsprotokoll 7. September: Abends

Assange Gerichtsprotokoll 7. September: Abends

Als das Verfahren um 14 Uhr wieder aufnahm, fragte die Verteidigung weitere 30 Minuten Aufschub, um sich mit ihrem Klienten über die morgendlichen Beschlüsse kurzuschließen, da es keine Widersprüche gab, erhob sich das Gericht bis 14 Uhr 30.

Als die Anhörung wieder zusammenkam, stand Mark Summers QC auf und fragte, dass der Fall vertagt werden sole, während sich die Verteidigung das neue Beweismaterial der US-regierung ansieht, “die Verteidigung war einfach nicht in der Lage Informationen über diese neuen Beweise zu sammeln”, hinzufügend, da Herr Assange in Gewahrsam gehalten wurde, ihnen diese Entscheidung nicht leicht fiel, aber der Klient habe das neue Beweismaterial nicht einmal gesehen und sie konnten nur per kurze Telefonate miteinander kommunizieren.

Auf die Frage; wie lange die Vertagung denn sein solle, sagte Summer bis Januar 2021. Im Namen der US-Regierung antwortete James Lewis QC dies sei wohl nur ein Fall von Vertagung aufgrund des verlorenen morgendlichen Antrags, er versicherte “wir sind hier und bereit.” Nach einer kurzen Vertagung kam Bezirksrichterin Richterin Vanessa Baraitser zurück in den Gerichtshof und entschied, dass die Verteidigung zahlreiche Gelegenheiten hatte, die Vertagung zu beantragen es aber nicht getan habe, und sie deshalb den Antrag zurückweise, eine Entscheidung die aufgrund der Situation eines rechtlichen Einspruch unterliegt.

Nach all diesen Monaten kam der erste Zeuge, Professor Mark Feldstein, per Videolink aus Amerika zu Wort. Nachdem er schwor die Wahrheit zu sagen, wurde Herrn Feldsteins Zeugenaussage wegen eines technischen Problems mit der Videoverbindung unterbrochen.

Als das Verfahren wiederaufnahm, befragte Edward Fitzgerald, Kronanwalt Assanges, Herrn Feldstein im Bezug auf zwei Berichte, die er über den Fall verfasste. Der Zeuge sagte dem Gericht, er schloss in Harvard ab und verbrachte zwei Jahrzehnte als investigativer Reporter bevor er seinen Doktortitel erlangte und Kopf des Rundfunkjournalisums an der Universität von Maryland wurde.

Felstein erzählte dem Gericht, er würde für Beweise nicht bezahlt. Er fügte hinzu, dass das Leaken von klassifizierten Informationen in Amerika “vorherrschend” sei, inklusive seitens der US-Regierung, welche “hingebungsvoll leakt”. Das Gerihct hörte, dass Leaks Korruption und Machtmissbrauch aufdecken und “bis hin zu George Washington zurückreichen”.

Nachdem dem Gericht gesagt wurde, dass “Leaks” täglich stattfinden, wurde der Zeuge gefragt, ob es Verfolgung auch täglich gebe. Feldstein antwortete, dass er von keinem Verleger wisse, der für die Veröffentlichung geleakter Informationen erfolgreich strafrechtlich verfolgt wurde. “Es gibt keinen Präzedenzfall in dieser Angelegenheit,” erzählte er dem Gericht, erklärend dass er von keiner historischen Situation wisse, wo sich eine Grand Jury Anklage gegen einen Verleger erhoben habe.

An diesem Punkt gab es weitere technische Probleme mit dem Videomaterial und die Verbindung zu Amerika kappte. Das Gericht soll morgen um 10 Uhr wieder aufnehmen.