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Assange Gerichtsprotokoll 30. September: Morgens

Assange Gerichtsprotokoll 30. September: Morgens

Assanges Ausspähung von Trumps Seniorpartner befehligt

Eine spanische Sicherheitsfirma hat heimlich Julian Assange auf Befehl von Donald Trumps Mitarbeiter Sheldon Adelson gefilmt und abgehört, hörte das Verfahren zur Auslieferung von WikiLeaks-Gründer Julian Assange. Die von Adelson angeheuerten Unternehmer besprachen außerdem, den WikiLeaks-Gründer zu entführen oder zu vergiften, und brachen angeblich in das Büro eines Anwalts von Assange, und gaben die Informationen an den amerikanischen Geheimdienst weiter.

Die Aussage, im Gericht vorgelesen, stammte von zwei ehemaligen Mitarbeitern der Sicherheitsfirma UC Global, denen angesichts der Befürchtungen für ihre Sicherheit Anonymität gewährt wurde. Zeuge 1 sagte, sie hätten für UC Global gearbeitet, dessen Besitzer, David Morales, einen Vertrag mit der ecuadorianischen Regierung hatte, der beinhaltete, die Sicherheit in der Londoner Botschaft, in der Assange wohnte, zu leisten.

Im Juli 2016 reiste Morales zu einer Fachmesse nach Las Vegas, er sagte, er wolle alleine gehen. Danach erhielt die Firma einen „auffälligen Vertrag“ von Trumps Partner Sheldon Adelson. „Der Vertrag machte keinen Sinn,” sagte Zeuge 1, da es sich um Sicherheitsdienste für Adelsons Kasinos handelte, die bereits ihre eigene Sicherheit hatten. Auf die Frage, wie er den Vertrag bekam, sagte Morales dem Zeugen angeblich, „Wir sind zur dunklen Seite übergangen,“ er sagte, sie kooperierten mit den amerikanischen Geheimdienstbehörden um Informationen über Assange einzusammeln.

Der Zeuge sagte weiterhin, dass nachdem Trump 2016 die Wahlen gewonnen hatte, diese Zusammenarbeit „absolut klar“ wurde, und tägliche Berichte „zur dunklen Seite verschickt wurden.“ Morales ging persönlich einmal im Monat in die USA, um „mit unseren amerikanischen Freunden, dem US-Geheimdienst zu sprechen“, und sein Reichtum wuchs erheblich.

Der Zeuge sagte, seines Erachtens erhielt Morales $200,000 monatlich für seine Dienste.

Zeuge 1 sagte aus, dass 2016 die CCTV-Kameras in der Botschaft ausgewechselt wurden, um Ton aufnehmen zu können, mit Tonbändern, die den amerikanischen Behörden gegeben wurden. Morales, so sagte der Zeuge, war „besessen“ von Assanges Treffen mit Anwälten, weil dies die Art von Information sei, die die „amerikanischen Freunde wollten.“

Das Gericht hörte dann die schriftliche Aussage des Zeugen 2, der sagte sie seien IT-Arbeiter. Sie sagten, Morales habe Kameras angefragt, die Ton aufnehmen können, ohne dass ihre Anwesenheit in der Botschaft festgestellt werden kann. Morales wollte, dass die US-Intelligenz Zugang in Echtzeit zur Botschaft hat, Befehle, die von den „höchsten Sphären“ stammten. Die Firma montierte zudem ein Mikrofon in den Toiletten der Botschaft, das in einer Steckdose versteckt war.

Die ganze Botschaft wurde verwanzt, sagten sie aus, hinzufügend, dass Morales Treffen von Assange mit seinen Anwälten aufnehmen wollte, da die Anwälte „vorrangige Ziele“ seien. Die Auftragnehmer erhielten Assanges Fingerabdrücke von einem Wasserglas, und ein Zeuge wurde gefragt, eine Windel des Babys zu erhalten, damit der US-Geheimdienst herausfinden kann, ob das Kind Assanges war.

Der Zeuge sagte auch, dass sie hörten, wie Mitarbeiter davon sprachen, in das Büro eines Anwalts einzudringen. Zwei Wochen später sprachen die Medien von einem Einbruch durch zwei Männer mit Gesichtsmaske. Sie hörten auch Gespräche drastischer Maßnahmen, wie die Botschaft geöffnet lassen, damit Assange entführt werden könne oder Gespräche über Vergiftung.

Dem Gericht wurde gesagt, dass die spanischen Behörden Morales seitdem festgenommen haben und dass das Verfahren läuft. Die zwei Zeugen stehen unter bewaffnetem Personenschutz seitdem eine Pistole mit einer eingetragenen Seriennummer in Morales´ Haus gefunden wurde.

Gestern, bevor die Aussagen gelesen wurden, sagte der Rechtberater der US-Regierung, James Lewis QC, dass er keine „Anweisungen zu den Aussagen seiner Klienten erhalten habe“ also verlange er keine Zeugen, die per Videolink ins Kreuzverhör genommen werden. Er fügte hinzu, es existiere eine „chinesische Mauer“ zwischen dem Justizministerium und dem US-Geheimdienst, so dass jegliche Information, die eingesammelt wurde oder nicht, den Strafverfolgern nicht bekannt sei.

Das Verfahren geht weiter.